Zehn weitere Minuten verstrichen. Sie konzentrierte sich darauf, ihren Atem zu beruhigen, zählte jedes Ausatmen, um die spiralförmigen Gedanken zu bändigen. Eine Seetangblase knackte in der Nähe und ließ sie aufschrecken; sie richtete sich ruckartig auf, ihr Herz hämmerte. Nichts. Nur Wellen, die sich in ihrem endlosen Rhythmus auftürmten und wieder zusammenfielen.
Dann – eine subtile Veränderung in der Luft, als ob ein Teil der Landschaft ausatmete. Ein einzelnes, tiefes Schluchzen ertönte von ihrer Linken. Tessa drehte sich. Halb versteckt hinter einem gebleichten Baumstamm stand der Bär, kolossal und still, mit bernsteinfarbenen Augen, die das Feuer der Morgendämmerung reflektierten. Er hatte sich ohne ein Geräusch materialisiert, so unvermeidlich wie eine Flut.