Er ließ sie an einer Tankstelle als Scherz zurück – dann verschwand sie spurlos..

Richard Hale, selbständiger Unternehmer und Geschäftsführer einer wohlhabenden Firma, liebte einen guten Witz. Aber er hatte auch eine große Schwäche: Er wusste nicht, wo er aufhören sollte. Für ihn war die Grenze zwischen einem Scherz und Grausamkeit oft fließend. Als Adeline aus dem Auto stieg, um sich an der Tankstelle die Beine zu vertreten, grinste er, legte den Gang ein und rollte ein paar Meter vorwärts.

„Komm schon“, rief er. „Bleib dran.“. Sie runzelte die Stirn, halb lachend, weil sie dachte, er würde sie nur aufziehen. Dann beschleunigte er gerade so viel, dass sie hinter ihm herjoggen konnte. Das Geräusch, mit dem sie seinen Namen rief, folgte ihm in die Dunkelheit, verschluckt vom Geräusch des Regens und des Motors. Der Nervenkitzel war berauschend. Bald würde sie wütend sein, dann würde sie ihm verzeihen. Das tat sie am Ende immer.

Im Rückspiegel sah er, wie sie kleiner wurde, eine Gestalt im flackernden Neonlicht. Fast hätte er angehalten, aber er tat es nicht. Eine Lektion, sagte er sich, vielleicht würde sie endlich lernen, sich selbst nicht so ernst zu nehmen. Er fuhr im Rhythmus der Scheibenwischer brummend davon, stolz auf seinen eigenen Witz..