Bei einer Mitternachtskontrolle sprach sie eine Krankenschwester auf das Unbehagen an. Das höfliche Lächeln der Frau wich für eine kurze Sekunde, ihr Blick wanderte zu der Narbe. Dann wechselte sie ebenso schnell das Thema zu Stilltipps, ihre Stimme war unnatürlich hell und ließ die Frage unbeantwortet in der Luft hängen.
Eine andere Krankenschwester reagierte genauso, ihr Gesichtsausdruck verfestigte sich, sobald die Narbe zur Sprache kam. Sie versicherte vage: „So etwas passiert manchmal nach einer Operation“, aber ihr Blick verweilte zu lange und verriet Unbehagen. Für die frischgebackene Mutter fühlte es sich weniger wie eine Beruhigung als vielmehr wie ein geübtes Ausweichen an.